Denken wir mal zurück. Wann hat sich zuletzt etwas verändert, ohne dass wir es wollten und letztendlich ist etwas Großartiges dabei rausgekommen? Ich bin mir sicher, da fällt jeder/jedem eine Situation ein. Bei mir war es zum Beispiel die Corona-Pandemie. Natürlich hat mich diese, so wie vermutlich alle Menschen, sehr überrumpelt. Von einem Tag auf den anderen war nichts mehr, wie gewohnt. Das war erstmal ein Schock. Homeoffice von 0 auf 100%. Abgesehen von den Hardware- (mein Laptop hat in diesem Jahr seinen 12. Geburtstag gefeiert) und Software Themen (wie war das nochmal mit der VPN-Verbindung?) haben sich auch noch ganz andere Fragen ergeben. Wie soll ich die Produktentwicklung meines Projektes vorantreiben, wenn keine:r von uns vor Ort sein darf? Wie leite ich ein interdisziplinäres Team bestehend aus Entwicklern, Elektronik-Hardwareentwicklern, Elektronik-Softwareentwicklern auf einmal online mit Videokonferenzen?
Und dann die guten Seiten der Pandemie: Ich konnte endlich wieder durchatmen, habe die Umgebung beim Laufen und Spazieren wieder neu entdeckt. Vermeintlich einfache Dinge, wie ein gemeinsames Mittagessen mit meinem Partner, konnten endlich wieder stattfinden. Und der Zusammenhalt in der Firma wurde mit täglichen Meetings und Online-Feierabendrunden gestärkt.
Im Nachhinein gibt es viel Großartiges, das in dieser Zeit entstanden ist.
Nur wenn mich jemand vorher gefragt hätte, hätte ich nicht im Geringsten eine Idee gehabt, was denn bei einer Pandemie Gutes entstehen kann. Natürlich möchte ich damit nicht sagen, dass alle diese Zeit positiv erlebt haben. Mir ist bewusst, dass es sehr viele hart getroffen hat, das will ich auf keinen Fall kleinreden. Aber ich will jene, denen es ähnlich ergangen ist wie mir dazu ermutigen, einen anderen Blickwinkel einzunehmen und zu erforschen, ob nicht auch in Krisenzeiten etwas Positives entstanden ist.
Und genau das ist der springende Punkt für mich. Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen Angst davor haben, sich einschränken zu müssen, um einen Beitrag gegen den Klimawandel leisten zu können. Ich sage: Jein. Natürlich werden Änderungen notwendig sein, aber wieso sollen diese automatisch schlecht sein? Wir haben aus meiner Sicht keine ausreichenden Informationen, um das zu beurteilen. Die besten Dinge, die mir passiert sind, habe ich nicht genau so geplant und dann sind sie so eingetreten, sondern die wirklich guten Dinge sind passiert, ohne dass ich mir das jemals so vorstellen konnte. Nehmen wir doch die Veränderung an und akzeptieren wir, dass wir nicht wissen, wie es ausgeht. Aber lasst uns darauf vertrauen, dass es auch gut für uns sein wird und wir die Macht haben, einen entscheidenden Einfluss auf die Zukunft zu haben.
“Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert.” – Albert Einstein