Ganzheitlich nachhaltig: So startest du mit Erfolg
- Ökologische Nachhaltigkeit umfasst Maßnahmen wie die Reduzierung von Emissionen, den sparsamen Umgang mit Ressourcen und die Nutzung umweltfreundlicher Technologien.
- Ökonomische Nachhaltigkeit steht für langfristiges Denken, Kosteneinsparungen durch Effizienz und stabile Gewinne.
- Soziale Nachhaltigkeit bedeutet, faire Arbeitsbedingungen zu schaffen und Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen.
All diese Bereiche sind eng miteinander verknüpft. Wenn du zum Beispiel in energieeffiziente Technologien investierst, senkst du nicht nur deine Betriebskosten, sondern zeigst auch, dass du deine gesellschaftliche Verantwortung ernst nimmst.
Vor dem Start: Was ist zu beachten?
- Motivation: Warum möchtest du mit Nachhaltigkeit starten? (z. B. Kund:innen, Banken, Gesetze, interne Motivation)
- Status quo: Wo steht dein Unternehmen aktuell? (z. B. Wissen, Verantwortliche, bestehende Maßnahmen)
- Ziel: Was soll sich nach dem Projekt ändern? (z. B. Bewusstsein, Kommunikation, Abläufe)
- Ressourcen: Welche Mittel (personell, materiell und zeitlich) stehen dir zur Verfügung?
Die Vorteile, wenn du mit Nachhaltigkeit startest (auch ohne Berichtspflicht)!
Vielleicht denkst du, dass Nachhaltigkeit nur für große, berichtspflichtige Unternehmen relevant ist. Doch selbst kleine Betriebe profitieren enorm davon.
Diese Vorteile könnten dich überzeugen:
Starke Wettbewerbsposition:
Attraktivität für Kund:innen und Lieferant:innen:
Unternehmen verlangen zunehmend ESG-Daten von ihren Partnern. Durch frühzeitige Umsetzung bist du als zukunftsfähige:r Lieferant:in positioniert.
Verbesserte Finanzierungs- und Förderchancen:
Motivierte und engagierte Mitarbeitende:
Nachhaltigkeit fördert die Zufriedenheit im Team und beugt Trends wie „Climate quitting“ und „conscious quitting“ vor.
Recruiting-Vorteile:
Effizienzsteigerung und Kosteneinsparungen:
Reputationsgewinn und Markenimage:
Risiken minimieren:
Innovationschancen:
Zukunftssicherung:
Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern ein Schlüsselfaktor, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Erfolgsfaktoren für deine Nachhaltigkeitsstrategie
Du siehst, Nachhaltigkeit lohnt sich unabhängig von der Größe oder Branche deines Unternehmens.
- Offenheit: Ein ehrlicher Blick auf den Status quo ermöglicht realistische Ziele.
- Unterstützung der Geschäftsführung: Rückhalt von oben ist essenziell.
- Gemischte Teams: Vielfalt sichert Perspektiven und deckt alle Unternehmensbereiche ab.
- Konkrete Ziele: Klare, erreichbare Ziele schaffen Orientierung und Motivation.
- Integration ins Kerngeschäft: Nachhaltigkeit muss Teil der Strategie werden.
- Einbindung aller Mitarbeitenden: Nachhaltigkeit gelingt nur gemeinsam.
Jetzt starten, aber wie?
Der erste Schritt muss nicht perfekt sein. Wichtig ist, dass du anfängst.
Erstelle eine Bestandsaufnahme, um zu sehen, wo dein Unternehmen aktuell steht.
Priorisiere Maßnahmen, die schnell umsetzbar sind und erste Erfolge zeigen.
Baue Bewusstsein im Team auf.
Workshops und Schulungen können helfen, alle mit ins Boot zu holen.
Die wichtigsten Bereiche für nachhaltiges Handeln im Unternehmen
Nachhaltigkeit betrifft viele Aspekte deines Unternehmens. Häufig werden die „offensichtlichen“ Maßnahmen wie Stromsparen, Abfalltrennung oder eine Photovoltaik-Anlage angesprochen. Doch nachhaltiges Handeln geht weit darüber hinaus! Auch diese Bereiche bieten großes Potenzial und gehören zum Verantwortungsbereich deines Unternehmens:
- Produktentwicklung: Intelligentes Design und Kreislaufwirtschaft nutzen, z. B. Monomaterial oder „Product as a Service“.
- Lieferant:innenauswahl: Herkunft und Herstellungsbedingungen der Produkte prüfen.
- Transport von Gütern: Einkaufs- und Lieferwege optimieren, z. B. durch Pendelverpackungen oder effiziente Transportmethoden.
- Verpackung: Nachhaltige Materialien einsetzen und Verpackungsmengen reduzieren.
- Energieverbrauch: Heiz-, Kühl- und Stromquellen auf erneuerbare Energien umstellen.
- Produktionsprozesse: Energieeffiziente Verfahren und Materialien nutzen, Lagerprozesse optimieren.
- Umweltwirkung des Produkts: Lebenszyklusanalyse von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung durchführen.
- Mitarbeitendenmobilität: Klimaticket, Jobrad oder Fahrgemeinschaften fördern.
- Dienstreisen: Videokonferenzen bevorzugen oder umweltfreundliche Verkehrsmittel nutzen.
- Abfallmanagement: Sonder- und Gefahrabfälle minimieren.
- Investitionen: Bankenauswahl, Finanzierung von Projekten.
- Mitarbeitendenschulungen: Wissen über Klimaschutz und nachhaltiges Handeln vermitteln.
- Förderung klimafreundliches Verhalten: bei Konsum und Entscheidungen im Arbeitsalltag unterstützen.
- Verpflegung: Klimafreundliche Essensangebote bereitstellen oder fördern.
Woran kann ich mich orientieren?
Für den Einstieg in die Nachhaltigkeit ein guter Ausgangspunkt ist sowohl die Darstellung der Scopes (Geltungsbereiche) von Treibhausgasemissionen sowie den geforderten Themenbereichen aus der CSRD bzw. lt. ESRS.
Diese umfassen die ESG-Bereiche (Quelle: Respact Academy):
Environmental (Umwelt):
- Klimawandel
- Umweltverschmutzung
- Wasser- und Meeresressourcen
- Biodiversität und Ökosysteme
- Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft
Social (Soziales):
- Eigene Mitarbeiter:innen
- Beschäftigte in der Lieferkette
- Betroffene Gemeinschaften
- Konsument:innen und Endnutzer:innen
Governance (Unternehmensführung):
- Business Conduct
Wie kann ich in den Prozess starten?
- Bestandsaufnahme: Ausgangssituation, Motivation und bestehende Aktivitäten prüfen.
- Projektrahmen & Ziele festlegen: Ziele, Zeitrahmen, Ressourcen und Erfolgskriterien definieren.
- Grundlagen- & Bewusstseinsbildung: Basiswissen an alle Mitarbeitenden vermitteln, aktive Teilnahme ermöglichen.
- System- & Kontextanalyse: Chancen & Risiken analysieren, Wertschöpfungskette abbilden.
- Stakeholderanalyse: Darstellung interessierter Parteien, Erstellung Stakeholdermatrix, Relevanz und Interesse bewerten.
- Prioritäten & Maßnahmen: Schwerpunkte identifizieren, um gezielte Maßnahmen abzuleiten und Nachhaltigkeit strategisch zu implementieren.
- Fazit & Kommunikation: Zusammenfassung und Input zu erfolgreicher interner und externer Nachhaltigkeitskommunikation, um Greenwashing zu vermeiden.
Die größten 12 Fehler, die du vermeiden solltest
- Das Thema ignorieren und sich dadurch Chancen entgehen lassen.
- Warten, bis es vorbei ist. Spoiler: Es geht nicht vorbei, denn Nachhaltigkeit ist kein kurzfristiger Trend, sondern die Zukunft.
- Nicht kommunizieren – (weder intern noch extern Bewusstsein und Vertrauen aufbauen).
- Stakeholder nicht einbeziehen und wertvolle Perspektiven verlieren.
- Ohne Strategie starten und Zeit sowie Ressourcen ineffizient einsetzen.
- Mitarbeitende nicht einbinden und so Engagement und Identifikation verlieren.
- Keine oder zu wenig Ressourcen einplanen – (eine Person alleine kann das ohne Team nicht nachhaltig umsetzen).
- Keine klaren Ziele setzen oder den Fortschritt nicht messen.
- Greenwashing betreiben (wenn auch oft unbeabsichtigt durch fehlendes Wissen oder Umsetzung).
- Nur einen Teilaspekt betrachten (z. B. rein auf CO₂-Reduktion fokussieren, Stichwort Carbon Tunnel).
- Einzelne Aktivitäten setzen, aber keine nachhaltige Veränderung im Kern etablieren („Leuchtturmprojekte“).
- Nachhaltigkeit als reine Belastung betrachten und Chancen übersehen.
Was kannst du stattdessen tun?
Die Umsetzung von Nachhaltigkeit kann herausfordernd sein, aber sie bietet gleichzeitig große Chancen. Vielleicht fragst du dich, wie du konkret starten kannst und welche Ansätze wirklich zielführend sind. In diesem Kapitel erfährst du, welche Maßnahmen du stattdessen ergreifen kannst, um nicht nur Fehler zu vermeiden, sondern auch nachhaltige Erfolge für dein Unternehmen zu erzielen.
- Nachhaltigkeit ganzheitlich betrachten: Nicht nur auf einzelne Aspekte wie CO₂-Reduktion fokussieren.
- Mit einer klaren Strategie und messbaren Zielen arbeiten.
- Auf eine wissenschaftliche Basis und etablierte Standards stützen: z. B. SDGs, ESRS, GRI, ISO-Normen.
- Ausreichend Ressourcen einplanen: Zeit, Personal und Budget berücksichtigen – nachhaltige Veränderungen brauchen langfristiges Engagement.
- Förderungen nutzen: Finanzielle Belastungen durch gezielte Förderprogramme abfedern.
- Erfahrungen anderer Unternehmen als Inspiration nutzen und sich aktiv austauschen.
- Bei Bedarf externe Beratung und Expertise einholen, um Orientierung und Sicherheit zu gewinnen.
Nachhaltigkeit ist kein Projekt mit einem festen Endpunkt, sondern ein fortlaufender Prozess. Jeder Schritt, den du heute gehst, zahlt auf die Zukunft ein. Wichtig ist, dass du dich auf bewährte Ansätze stützt, flexibel bleibst und mutig vorangehst.